Zum 100-jährigen Jubiläum des Bauhauses im Jahr 2019 fand eine intensive Auseinandersetzung mit den Ideen des Bauhauses aus unterschiedlichen Perspektiven statt. Zahlreiche Institutionen, Wissenschaftler*innen und Gestalter*innen hatten sich zum Ziel gesetzt, die historische Bedeutung des Bauhauses sowie dessen Rezeption kritisch zu evaluieren, um die utopischen Potenziale für die Gegenwart produktiv zu machen. Tomás Maldonado formulierte einst so: »Wenn wir sagen, dass das Bauhaus heute erneut aktuell ist, denken wir an ein anderes Bauhaus«. Auch wir wollten uns in den Diskurs aus der Perspektive des Lehrgebiets Schrift und Typografie in den Gestalterischen und Künstlerischen Grundlagen an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle einbringen. Unter dem Motto »Learning/Unlearning from Bauhaus« untersuchten wir mit den Studierenden im Fachbereich Design die Grundideen des Bauhauses hinsichtlich der proklamierten »neuen Typographie« ebenso wie Methoden einer gemeinsamen kollaborativen Praxis. Während wir einerseits die Potenziale der »Bauhaus-Typografie« in verschiedenen Aufgabenkonstellationen ausloteten und uns typografische Herangehensweisen aneigneten, versuchten wir andererseits durch die Methode des »Verlernens« eine eigenständige Position jenseits des kanonisierten Bauhaus-Vokabulars zu entwickeln. Diese Publikation gibt einerseits einen Einblick in die unterschiedlichen typografischen und schriftbasierten Aufgabenstellungen. Andererseits zeigt sie die entstandenen…